Wahlempfehlung

| parteien afd spd europa

Da ich öfters nach meiner Meinung zu verschiednen Parteien gefragt werde. Hier einige Gedanken dazu, die wie immer aus YouTube-Kommentaren zusammengesetzt sind. Deswegen bitte nicht böse sein, wenn mal was doppelt gesagt wird:

“Auf Regierungslinie”?

Tatsächlich hätte ich vor dem Auftreten der AfD nicht im Traum daran gedacht, dem Lobby-hörigen, verkommenen “System” der sog. “Altparteien” irgendwas abgewinnen zu können. Aber die AfD’er haben in der Tat die Toleranz der Bevölkerung hier erheblich ausgeleiert und sich so zum Büttel gerade dieses “Systems” gemacht. AfD wirkt. In der Tat. Sie zementieren die Missstände.

Zu diesem Komplex habe ich ja schon früher mal ausführlicher Stellung genommen. Daher sollen an dieser Stelle diese wenigen Worte genügen.

Parteienverdrossen!

Ich bin auch ganz grundsätzlich keine Freundin von Parteien, weil man mit ihnen immer Pakete wählt, in denen stets eine Menge Zeugs ist, das ich nicht will. Deswegen auch die Wahlempfehlung für Patrick Breyer (siehe unten), weil man hier direkt eine Person wählen kann, die ich lange beobachtet habe und auch aus persönlichem Kontakt heraus sehr schätze.

Lustigerweise finde ich übrigens sogar im AfD-Paket ein bisschen Gutes. Jedenfalls programmatisch – was sich aber leider in der parlamentarischen Arbeit nicht wiederfindet. Die AfD’er deswegen pauschal als NPC einzusortieren, halte ich aber für unsachgemäß bis hin zur gefährlichen Unterschätzung. Denn durch ihr Wirken tragen die Populisten (Wortbedeutung nachschlagen!) mindestens genau so viel zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Spaltung bei, wie die bevölkerungsabgewandte Politik der von ihnen so abgelehnten “etablierten” Eliten. Insofern sind sie sehr wohl “playing”: sie spielen mit allem, was uns heilig ist. Sie gewähren zu lassen, ist ein Spiel mit dem Feuer.

Und so ist nicht-Wählen trotz aller Parteienverdrossenheit keine Option.

Aber welche Partei denn nun?

Nun, es herrscht Wahlgeheimnis. Vielleicht wähle ich die NPD, die MLPD oder die Violetten. Ihr werdet also nie erfahren, was ich wähle. Aber ein bissl was kann ich schon sagen.

Zur Europawahl

Da kann ich Piraten empfehlen. Nicht unbedingt wegen des zerstrittenen Haufens selbst, sondern wegen des Spitzenkandidaten Patrick Breyer, der als ausgewiesener Datenschützer und in allen anderen Fragen streng sachorientiert gilt und erfahrungsgemäß ohne rechte oder linke Ideologie auskommt. Er hat eine echte Chance auf einen Sitz und wäre, wie zuvor Julia Reda und Amelia Andersdotter ein großer Gewinn für das Parlament.

Dem Wahlhinweis von Julia ist insofern keine Beachtung zu schenken, dass Listenplatz zwei –Gilles Bordelais, der genau so viel Schwierigkeiten mit Frauen zu haben scheint, wie mit der eigenen Partei– ohnehin chancenlos ist.

Alternativ kämen die Grünen und die SPD in Frage, die auf europäischer Ebene viel bessere Arbeit leisten, als im Bundestag.

Zur Bundetagswahl

Solange die SPD ihr Spitzenpersonal nicht komplett austauscht, sehe ich sie nicht als wählbar an. Die CDU, noch schlimmer die CSU, und die FDP sind reine Lobbybuden für Auslaufindustrien und die Linken kennen das Wort Pragmatismus nicht.

Hetzer vom rechten Rand kommen natürlich auch nicht in Frage, zumal sie neben ihren fremdenfeindlichen Ambitionen ebenfalls nur als neoliberale Hochburg und Cheflobbyisten für Auslaufindustrien wirken würden.

Daher bleiben (leider) hier nur die Grünen, allerdings nicht aus Liebe, sondern sozusagen als Vernunftsehe, weil es die am wenigsten schlechte Alternative ist.